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Buchbesprechung: Pries, Kampfpreismissbrauch im ökonomisierten EG-Kartellrecht

02/16/2012

ZHR 176 (2012), 128 - 132

"Wie erläutert bescheinigt Pries den von Ökonomen und Kartellbehörden präferierten Preis-Kosten-Tests Beliebigkeit. Der auf ihnen basierenden Anwendungspraxis ermangle es an der erforderlichen Vorhersehbarkeit. Mit diesem Vorwurf bleibt Pries auf halben Wege stehen. Zwar ist seine – stets sachlich vorgetragene und sorgfältig begründete – Kritik an wichtigen Details der Kostenbestimmung und -zuordnung durch die Europäische Kommission in vielen Fällen gut nachvollziehbar. Sie läuft aber Gefahr, das Kind mit dem Bade auszuschütten. Wissenschaft und Praxis sind aufgefordert, den u. a. von der Europäischen Kommission eingeschlagenen Weg einer differenzierenden, auf die Besonderheiten der je­weiligen Sektoren, Märkte und Marktphasen abgestimmten Anwendung der Preis-Kosten-Tests fortzusetzen. [...] Ziel muss es sein, durch Bildung klar abgrenzbarer Fallgruppen den auch von Pries geforderten Spagat zwischen Justiziabilität und Rechtssicherheit einerseits und Treffgenauigkeit bzw. Einzelfallgerechtigkeit andererseits zu schaffen. Die Arbeit von Pries mit ihren sorgfältigen und detaillierten Fallanalysen ist eine besonders wertvolle Basis für zukünftige Forschungen zur kartellrechtlichen Beurteilung von Niedrigpreisstrategien." (Bien, ZHR 176 (2012), 129, 132). 

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