Seminarbericht 2007 mit Fotos
Seminar auf Burg Rothenfels – Kuchen für Würzburg und die Europäisierung des Internationalen Privatrechts
Am Freitag, den 01. Juni, und Samstag, den 02. Juni 2007 fand das Grundlagen- und Studienarbeitsseminar des Sommersemesters statt. Die beiden Tage auf Burg Rothenfels standen ganz im Zeichen der Europäisierung des internationalen Privatrechts und der Probleme der internationalen Streitbeilegung. Prof. Remien traf sich mit den 14 Seminarteilnehmern und drei Mitarbeitern am Freitag, den 01. Juni, um 09.00 Uhr an der Alten Universität, um zur Burg Rothenfels aufzubrechen.
Nach der Ankunft wurden die Zimmer bezogen und um 10.15 Uhr begann das Seminar mit einem Willkommensgruß von Prof. Remien. Bis zum Mittagessen stand der Vormittag dann ganz im Zeichen der Unidroit Principles in der internationalen Handelsschiedsgerichtsbarkeit und des Haager Übereinkommens über Gerichtsstandsvereinbarungen. Nach einer lebhaften Diskussion konnten sich die Seminarteilnehmer beim Mittagessen für die weiteren Vorträge stärken. Im Anschluß an das Mittagessen war die ganze Aufmerksamkeit der Seminarteilnehmer auf die Probleme der Zustellung im internationalen Zivilrechtsverkehr, sowie die Anerkennung und Vollstreckung gerichtlicher Entscheidungen in Zivil- und Handelssachen aus Nichtmitgliedsstaaten von EU und EWR gerichtet. Die auf die Vorträge folgende Diskussion ebbte auch bei der auf die Vorträge folgenden Kaffeepause mit „Kuchen für Würzburg“ nicht ab.
Auf diese Weise gestärkt konnte das Seminar mit Vorträgen zum Einstweiligen Rechtsschutz in der EuGVVO und zum International Center for the Settlement of Investment Disputes fortgesetzt werden. Während des letzten Vortrages des ersten Tages, der das Thema Schlichtung und Mediation in internationalen Handelsstreitigkeiten hatte, verdunkelte sich der Himmel zunehmend, so daß die anvisierte Abendplanung ins Wasser zu fallen drohte. Auf das Referat folgte eine sehr interessante Diskussion, die fast alle Themen des Tages umfaßte und bei der deutlich wurde, wie sehr die einzelnen Themen miteinander verzahnt waren.
Nach dem Abendessen versammelten sich jedoch alle Seminarteilnehmer im Torbogen der Burg Rothenfels um über die weitere Abendplanung zu beraten. Trotz des strömenden Regen entschied man sich mehrheitlich für einen Abstieg nach Rothenfels - daß diesen alle einigermaßen trocken überstanden, war Prof. Remien zu verdanken, der aus seinem Auto noch drei Schirme hervorzauberte.
In Rothenfels wurde nach einem kleinen Umweg der Gasthof Anker angesteuert. Dort verbrachte die Gruppe einen geselligen Abend bei regionaltypischen Getränken. Im Laufe des Abends gab der Wirt einige Geschichten über die bisherigen Gäste des Hauses zum Besten. So hörten die Seminarteilnehmer mit Erstaunen, daß nicht nur Prof. Dreier bereits mit einer Seminargruppe im Anker eingekehrt war, sondern auch Papst Benedikt XVI in seiner Zeit als Kardinal. Sollte das nächste Seminar eventuell ganz im Anker vor Anker gehen? Bei glücklicherweise wieder trockenem Wetter machte sich die Gruppe gegen 0.00 Uhr auf den Rückweg, der sich aufgrund des unbeleuchteten Weges zur Burg teilweise etwas schwierig gestaltete. Nach der Ankunft auf der Burg begaben sich die meisten Teilnehmer auf ihre Zimmer, um für den nächsten Morgen fit zu sein und ihre Vorträge nochmals zu üben.
Am nächsten Morgen wurde das Seminar nach dem Frühstück pünktlich um 09.00 Uhr fortgesetzt. Am Vormittag standen das europäische Mahnverfahren das europäische Verfahren für geringfügige Forderungen, sowie grenzüberschreitende Pressedelikte auf dem Programm. Besonders die Pressedelikte interessierten viele Seminarteilnehmer, was sich in einer sehr lebhaften Diskussion niederschlug.
Nach einer Mittagspause, die von vielen dazu genutzt wurde das herrliche Wetter zu genießen, beschäftigte sich die Gruppe mit den zwingenden Bestimmungen des Gemeinschaftsrechts und Eingriffsnormen im Rahmen des Rom I Verordnungsvorschlags und mit der europäische Unterhaltsverordnung. In der auf die Vorträge folgenden Diskussion zeigten sich wieder viele Parallelen zu den Themen anderer Seminarteilnehmer, so daß die Thematik von vielen Seiten beleuchtet werden konnte.
Im Anschluß gab es zur Stärkung eine Kaffeepause im idyllischen Innenhof der Burg, bei der natürlich wiederum der „Kuchen für Würzburg“ nicht fehlen durfte. Bevor das Seminar fortgesetzt wurde, mußte selbstverständlich noch das obligatorische Gruppenfoto gemacht werden. Nachdem Frau Metzger und Herr Kern trotz einiger Probleme mit der Burgverwaltung die Rechnung erhalten und das Geld eingesammelt hatten wurde das Seminar mit zwei Vorträgen zum europäischen Scheidungskollisionsrecht fortgesetzt. Mit diesen Vorträgen endete eine wissenschaftlich ertragreiche, sehr kurzweilige und harmonische Seminarfahrt, die sich durch interessante Vorträge und gute Diskussionsbeiträge auszeichnete. Jedoch kam auch der gesellige Teil nicht zu kurz, so daß sich die Seminarteilnehmer aus den verschiedenen Semestern etwas besser kennenlernen konnten.
Zum Abschluß bedankte sich Prof. Remien für die rege Teilnahme an den Diskussionen und gab noch einige Hinweise für künftige Vorträge, bevor er den Seminarteilnehmern eine gute Heimreise wünschte.
Martin Schröder