Workshop: Digitalisierung und KI in der Justiz. Chancen und Grenzen.
Am Montag, den 24.04.2023, fand von 12 bis 16 Uhr im Hörsaal I ein gemeinsamer Workshop der Universität Würzburg mit dem Oberlandesgericht Bamberg zu Digitalisierung und KI in der Justiz statt.
Die Forschungsstelle RobotRecht veranstaltete für die Universität Würzburg zusammen mit dem OLG Bamberg einen Workshop, um die Chancen und Grenzen der Digitalisierung und KI in der Justiz zu diskutieren.
Impressionen des Workshops
12:00 - Begrüßung
Die beiden Organisatoren, der Präsident des OLG Bamberg Lothar Schmitt und Professor Dr. Dr. Eric Hilgendorf, freuten sich über die vielen Anwesenden aus Justiz, Verwaltung und Anwaltschaft und stimmten auf die Vorträge und Diskussionen ein.
12:15 - Gesetzentwürfe zur digitalen Dokumentation von Hauptverhandlungen und zum Einsatz von Videokonferenztechnik – Herausforderungen für die Praxis
Richter am OLG Bamberg Dr. Sebastian Fickert stellte die neue vom Bundesjustizministerium veröffentlichte Reform der digitalen Dokumentation der Hauptverhandlung vor. Die Entwürfe wurden von ihm teils scharf kritisiert, teils konnte sich Herr Fickert mit ihnen anfreunden.
13:00 - Einsatz von KI und algorithmischen Systemen in der Justiz
Der Vorsitzende Richter am OLG Bamberg Gernot Kintzel stellte die unterschiedlichen Stadien des Einsatzes von unterstützenden Systemen in der Justiz vor. Hierbei ging er auf bereits standardmäßig laufende Systeme ein, stellte aktuelle Pilotprojekte vor und nannte die nächsten denkbaren Einsatzmöglichkeiten. Umrahmt wurden der Einblick in die Praxis von einer rechtlichen Einordnung unterschiedlicher Einsatzmöglichkeiten.
13:45 - Pause
14:15 - Nationale KI-Initiativen – unter besonderer Berücksichtigung der Justiz
Dr. Mona Sloane von der New York University betrachtete den Einsatz von KI zunächst aus einer soziologischen Perspektive, wobei sie auf damit zusammenhängende Themen wie Diskriminierung oder die Blackbox einging und abschließend nationale KI-Initiativen ansprach.
15:00 - Entscheidungsvorbehalte und Delegationen in der datengestützten Medizin. Lektionen aus dem Medizinrecht für die Digitalisierung der Justiz
Professor Dr. David Roth-Isigkeit von der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften in Speyer befasste sich mit Entscheidungsvorbehalten und Delegationen in der datenbasierten Medizin. Auch im Medizinrecht gibt es die Diskussion um die Delegation von Verantwortung oder ein Bedürfnis nach der Möglichkeit der Letztentscheidung, die in der ähnlich gelagerten Diskussion in der Justiz genutzt werden kann.
Diskussionsrunde
16:00 - Ende der Veranstaltung
Zum Ende der Veranstaltung bedankten sich der Präsident des OLG Bamberg, Lothar Schmitt, und Professor Eric Hilgendorf bei den Teilnehmern und stimmten auf mögliche weitere Anschlussveranstaltungen ein. Die Referent:innen bekamen von Professor Hilgendorf Präsente überreicht.