Forschungskooperation mit der Audi AG
15.05.2014Schon heute stehen zahlreiche Assistenzsysteme zur Verfügung, die den Fahrer von Teilen der Fahraufgabe entlasten und das Fahrzeug teilautonom steuern (beispielsweise Assistenzsysteme zur automatischen Spurführung, automatischen Lenkung beim Einparken oder automatischen Notbremsung des Fahrzeugs). Im Falle eines Unfalls (und im Rahmen des anschließenden Haftungsprozesses) wird daher zukünftig die Frage dramatisch an Bedeutung gewinnen, ob selbiger auf ein Fehlverhalten des Fahrers oder auf einen fehlerhaften Steuereingriff eines Assistenzsystems zurückzuführen ist. Um eine eindeutige Unfallrekonstruktion zu ermöglichen, wäre der Einsatz eines sog. Unfalldatenspeichers im Fahrzeug möglich, der ähnlich einer Black Box im Flugzeug unfallrelevante Abläufe im Fahrzeug erfasst.
Bislang jedoch ungeklärt ist, inwieweit Unfalldatenschreiber speziell beim Einsatz in autonomen und hochautomatisierten Fahrzeugen zu einer Verbesserung der beweisrechtlichen Situation führen können, welche rechtlichen und technischen Anforderungen dabei zu beachten sind und die Aufzeichnung welcher Fahrparameter insofern technisch möglich und wünschenswert ist.
Im Rahmen des auf zwei Jahre angelegten Projekts sollten diese Fragen - finanziert und unterstützt durch die AUDI AG - am Lehrstuhl Prof. Dr. Dr. Hilgendorf umfassend untersucht werden.