TargetJura – mit einer KI in den Dialog treten
30.05.2022Der Einsatz Künstlicher Intelligenzen (KI) ist aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken und hat das Potenzial, viele Aspekte der Gesellschaft grundlegend zu verändern. Gerade in der jüngeren Vergangenheit hat sich die KI rasch weiterentwickelt und konnte eindrucksvolle Erfolge verzeichnen. Zu nennen sind bspw. ihre übermenschlichen Kompetenzen in Spielen oder in vielen Quizshows. Google und andere Suchmaschinen, wie wir sie heutzutage kennen, sind ohne den Einsatz einer KI undenkbar.
Darüber hinaus ermöglicht sie personalisierte Werbung, kann auf sehr hohem Niveau Sprache erkennen, ausgeben und übersetzen, erbringt eindrucksvolle Leistungen bei der Bilderkennung und vieles mehr. Es scheint, als wäre es nur eine Frage der Zeit, bis die KI den Menschen auch in der Entscheidungsfindung übertreffen wird. Was früher noch als Science-Fiction galt, ist mittlerweile zum Greifen nah. Doch wollen wir überhaupt danach greifen? Wie steht die Gesellschaft dem steigenden, nahezu eskalierenden Einsatz der KI gegenüber?
Das vom BMBF geförderte juristisch-informative Kooperationsprojekt TargetJura (Tutorsystem zu ARGumentationsstrukturen in EThischen und JURistischen Anwendungen) arbeitet im Rahmen eines Teilprojekts in Kooperation des Lehrstuhls für Künstliche Intelligenz und Wissenssysteme von Prof. Puppe mit der Forschungsstelle RobotRecht, unter der Leitung von Prof. Hilgendorf, an einer Diskussionsplattform , die sich den oben aufgeworfenen Fragen widmet. Auf dieser finden Diskussionen zu ethischen Fragen der KI anhand konkreter Fallbeispiele mittels eines Chatbots statt. Der Chatbot wird genutzt, um solche ethischen Diskussionen zu fördern und soll dabei auf die Einhaltung von Diskussionsregeln achten sowie dafür sorgen, dass die wichtigsten Argumente in natürlicher Form thematisiert werden, ohne das vom Chatbot eine Meinung vertreten wird, die er für richtig hält. Ein rationaler Dialogstil in einer offenen statt einer zielgerichteten Diskussion wird angestrebt.