eHealth
Trotz zahlreicher Widerstände wird auch die Medizin mehr und mehr von der Digitalisierung erfasst.
Die Corona-Krise hat diese Entwicklung noch erheblich beschleunigt. Patienten, aber auch Ärzte können sich im Internet über medizinische Probleme informieren. Ferndiagnosen und andere Formen von Telemedizin setzen sich Schritt für Schritt durch. Seit kurzem können medizinische Apps verschrieben werden und Ärzte gehen dazu über digitalisierte Krankenakten zu verwenden. In der Therapie spricht man u.a. über neue Möglichkeiten des Einsatzes virtueller Realität und selbst Tele-Roboter dürften in naher Zukunft in der Medizin zum Einsatz kommen. Ein wichtiger neuer Faktor ist der Einsatz Künstlicher Intelligenz. Um sie zu trainieren, bedarf es Unmengen an Daten, die in Europa nicht zur Verfügung stehen. Damit drohen neue Abhängigkeiten von außereuropäischen Großkonzernen.
Es liegt auf der Hand, dass diese Entwicklungen besondere ethische wie rechtliche Herausforderungen bergen: Wie stellt man die Qualität von medizinischen Angeboten sicher, die über das Internet verbreitet werden? Wer haftet für Schäden, die infolge der Verwendung einer fehlerhaften App auftreten? Gibt es eine Haftung für Sabotageanfälligkeit medizinischer Einrichtungen? Wie steht es mit dem Datenschutz, wenn Patientendaten nicht mehr in Aktenschränken, sondern in der cloud aufbewahrt werden? Bedarf es einer Reform der Providerhaftung?