Konzept der Law Clinic Transformationsrecht
Lehrformat und Forum für transdisziplinäre Forschung
Die Law Clinic Transformationsrecht ist sowohl ein Lehrformat als auch ein Forum für transdisziplinäre Forschung. Sie ist als Transformationsexperiment in das WueLAB der JMU eingebunden. Eine Beschreibung des Konzeptes und Zielsetzung der Law Clinic Transformationsrecht ist in diesem Essay von Prof. Dr. Isabel Feichtner zu finden.
Law Clinics als Lehrformate haben Ihren Ursprung in Nordamerika; sie haben sich aber in den letzten Jahren auch in Deutschland etabliert. Die Law Clinic Transformationsrecht unterscheidet sich von anderen Law Clinics, als ihr primäres Ziel nicht darin liegt, individuelle Rechtsberatung anzubieten. Vielmehr schafft sie einen Raum transdisziplinär das transformative Potenzial des Rechts zu erforschen.
Der Fokus der juristischen Ausbildung liegt gegenwärtig auf Anwendung und Durchsetzung des Rechts. Prozesse der Rechtsetzung werden kaum thematisiert: Vielfach gelangen Absolvent*innen eines Jurastudiums erst in Kanzleien und Ministerien zur Einsicht, dass die Arbeit mit Recht noch mehr zu bieten hat. Juristerei kann auch eine kreative Tätigkeit sein, etwa beim Entwerfen von Verträgen oder in der Aushandlung internationaler Rechtsinstrumente. Die Law Clinic Transformationsrecht soll es Studierenden ermöglichen, sich mit Blick auf die notwendige sozialökologische Transformation mit Rechtsgestaltung zu befassen und juristische Fantasie zu entwickeln.
"Transformation" bezieht sich dabei auf zweierlei: Erstens die Transformation, die Recht und Rechtswissenschaft durchlaufen müssen, um nicht länger eine politische Ökonomie zu festigen, die koloniale Kontinuitäten aufweist, Lebensgrundlagen zerstört und Ungleichheit verstärkt. Zweitens spielt der Begriff "Transformationsrecht" auf ein Recht und eine Rechtswissenschaft an, die gesellschaftliche Institutionen und Beziehungen umgestaltet, sie demokratisiert und Wohlstand, Freiheit und Nachhaltigkeit zu vereinbaren sucht.