Veranstaltung: Strafrechtswissenschaft in Deutschland, Lateinamerika und Spanien
29.08.2022Vom 28. bis 30. Juli 2022 fand an der Alten Universität der Julius-Maximilians-Universität Würzburg die Veranstaltung „Strafrechtswissenschaft in Deutschland, Lateinamerika und Spanien“ statt. Sie wurde von Prof. Dr. Dr. Eric Hilgendorf (Würzburg) in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Luis Emilio Rojas (Universidad Alberto Hurtado) und mit der Unterstützung von der Alexander von Humboldt Stiftung und dem Juristen Alumni Würzburg e.V organisiert.
Die Veranstaltung setzte sich aus drei verschiedenen Ereignissen zusammen. Im Mittelpunkt stand der akademische Austausch zwischen dem deutsch- und spanischsprachigem Strafrecht, an dem verschiedene Wissenschaftler aus Deutschland, Lateinamerika und Spanien mitwirkten. Auch mehrere Akademiker aus China, Taiwan und der Türkei nahmen an der Veranstaltung teil.
Am Donnerstag, dem 28. Juli, fand vormittags der Workshop „Wahrheit und Richtigkeit im Recht“ statt. Ziel war es, die Anwendung der Begriffe „Wahrheit“ und „Richtigkeit“, die für verschiedene Bereiche der Philosophie charakteristisch sind, auf das Strafrecht zu diskutieren. Die einzelnen Vorträge wurden von Prof. Dr. Dr. Eric Hilgendorf, Prof. Dr. Luis Emilio Rojas, Prof. Dr. Dr. h.c. Marcelo Sancinetti (Buenos Aires), Leandro Dias, LL.M. (Würzburg) und Lucila Tuñón, LL.M. (Würzburg) gehalten.
Für den zweiten Tag war der Festakt zur Verleihung der Festschrift für Marcelo Sancinetti vorgesehen. Obwohl die Festschrift im Jahr 2020, zum 70. Geburtstag von Prof. Sancinetti, veröffentlicht wurde, waren erst zwei Jahre später die Voraussetzungen gegeben, um den Festakt persönlich zu begehen. Er fand in der Neubaukirche der Alten Universität statt, wurde von der musikalischen Umrahmung durch Dr. Dr. Dr. Jürgen Buchner begleitet und begann mit einer Einführung von Prof. Hilgendorf. Es folgten Ansprachen von Prof. Dr. Joachim Suerbaum (Dekan der Juristischen Fakultät der Universität Würzburg), Prof. Dr. Dr. h.c. Jesús-María Silva Sánchez (Universitat Pompeu Fabra) und Prof. Dr. Dr. h.c. Manuel Cancio Meliá (Universidad Autónoma de Madrid). Der Festvortrag wurde von Prof. em. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Frisch (Freiburg) gehalten und befasste sich mit der Geschichte der Lehre von der objektiven Zurechnung sowie mit ihren wichtigsten problematischen Aspekten. Der Festakt endete mit der Übergabe des Buches durch Prof. Hilgendorf und mit einigen kurzen Schlussworten von Prof. Sancinetti.
Die dritte Veranstaltung am 29. und 30. Juli 2022 war eine Werksbesichtigung zu Ehren eines Hauptdarstellers der strafrechtlichen Diskussion der letzten Jahrzehnte: Prof. Jesús-María Silva Sánchez. Zehn Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler referierten an den beiden Tagen zu verschiedenen Schwerpunkten des wissenschaftlichen Werkes des Jubilars. Neben den Referenten wurde die Veranstaltung am ersten Tag von Prof. Dr. Luis Emilio Rojas und am zweiten Tag von Prof. Liching Chang (National Universität Kaohsiung) moderiert. Die Vorträge des ersten Tages wurden von Prof. Dr. Dr. Eric Hilgendorf (Würzburg), Leandro Dias, LL.M. (Würzburg), Prof. Dr. Katharina Beckemper (Leipzig), Prof. Dr. Benno Zabel (Frankfurt) und Dr. Thomas Grosse-Wilde (Bonn) gehalten. Am zweiten Tag hielten Lucila Tuñón, LL.M. (Würzburg), Prof. Dr. Hans Kudlich (Erlangen), Prof. Dr. Luís Greco (Berlin), Prof. Dr. Michael Kubiciel (Augsburg) und Prof. Dr. Gunnar Duttge (Göttingen) Vorträge.
Um die wissenschaftlichen Verbindungen zwischen Deutschland, Lateinamerika und Spanien weiter auszubauen, werden Bücher mit den Beiträgen zum Workshop „Wahrheit und Richtigkeit im Recht“ und mit den Vorträgen der Werksbesichtigung Silva Sanchez veröffentlicht. Das vollständige Programm der Veranstaltung kann unter dem folgenden Link heruntergeladen werden: Tagungsprogramm
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