Fahrt zum BAG nach Erfurt am 1. Juli 2009
Fahrt zum BAG nach Erfurt
Im Rahmen der Vorlesung "Koalitions-, Tarifvertrags- und Arbeitskampfrecht" von Prof. Dr. Christof Kerwer wurde am 01. Juli 2009 eine Tagesfahrt zum Bundesarbeitsgericht nach Erfurt unternommen. Geplant war, zwei Verhandlungen vor dem 4. Senat des BAG zu besuchen und den Nachmittag in der schönen Altstadt zu verbringen.
Mit einer Abfahrtszeit von 6 Uhr früh gelang es dem Lehrstuhl, die etwa 35 Teilnehmer zu erschrecken. Entsprechend ruhig fiel dann auch die Busfahrt nach Erfurt aus. Dort angekommen waren wir zunächst überrascht, dass statt der zwei angekündigten Verhandlungen tatsächlich viel mehr Termine stattfinden sollten. Es stellte sich nämlich heraus, dass wir die Möglichkeit haben würden, bei 6 Verhandlungen mit insgesamt 17 Rechtssachen anwesend zu sein. In einer fast einstündigen Einführung informierte uns eine wissenschaftliche Mitarbeiterin des Senats über den Arbeitsablauf beim BAG. Sie gab uns außerdem eine Kurzzusammenfassung der Sachverhalte, sodass es uns anschließend gut möglich war, den Ausführungen von Richtern und Anwälten zu folgen.
Von 10 Uhr bis etwa 13 Uhr lauschten wir folglich gespannt, zum Teil ermuntert durch anwaltliche Ausführungen oder die Hinweise des Vorsitzenden Richters Bepler, den Verhandlungen zu wichtigen und interessanten Fragen des Tarifvertragsrechts, wie Nachwirkung und Nachbindung, Eingruppierung oder OT-Mitgliedschaft. Nach der Urteilsverkündung war es dem Senat dankenswerterweise möglich, für unsere Fragen zur Verfügung zu stehen. In Ermangelung zahlreicher Wortmeldungen ließ es sich Herr Bepler dann auch nicht nehmen, uns von sich aus einige Erfahrungen mitzuteilen. So sprach er über die beiden Schöffen, machte weitere Ausführungen zu den Verhandlungen und erörterte die Urteile etwas genauer.
Ziemlich erschöpft, aber von den vielen erlangten Kenntnissen ermuntert, zogen wir nach den etwa fünf Stunden am Gericht schließlich Richtung Innenstadt. Die wunderschöne Altstadt begeisterte uns alle und regte zu Einkäufen an. Selbstverständlich durfte an mancher Stelle ein kühles Radler oder eine original Thüringer Rostbratwurst nicht fehlen. Nach Erkundigung des Doms oder der von Richter Bepler empfohlenen Predigerkirche brachen wir um 17:30 Uhr schließlich zurück nach Würzburg auf.
Nadja Reus