Neuigkeiten vom Soldan Moot Court

Am Montag, den 23. Mai 2022, luden die Lehrstühle von Prof. Dr. Kerwer und Prof. Dr. Teichmann zu einem digitalen Info-Abend zum Jubiläumsdurchgang des Soldan Moot Courts ein.

Der „Soldan Moot zur Anwaltlichen Berufspraxis“ ist ein bundesweiter Wettbewerb, bei dem ein deutsches Zivilgerichtsverfahren vor dem Landgericht simuliert wird. Jurastudierende aus ganz Deutschland treten jeweils zu viert in einem Team an und schlüpfen in die Rolle eines Rechtsanwalts. Der Moot Court beginnt mit der Ausgabe einer Fallakte, in der sich alle Unterlagen des fiktiven Mandats befinden. So finden sich darin – wie in einer echten Akte – etwa Aktenvermerke der Rechtsanwälte über Besprechungen mit dem Mandanten, Vertragsurkunden oder die Korrespondenz des Mandanten mit der Gegenseite. Dabei beweisen die Organisatoren aus Hannover jedes Jahr Kreativität und scheuen keinerlei Aufwand: Im letztjährigen Durchgang drehten die Organisatoren sogar ein Video für die Akte. Der Fall wurde dadurch besonders lebendig. Die Teams arbeiten sich sodann in den Fall ein, analysieren diesen rechtlich und würdigen die Beweismittel. Mithilfe der Coaches erlernen sie das Verfassen eines anwaltlichen Schriftsatzes. Ist die Klageschrift geschrieben und beim fiktiven Gericht eingereicht, wechseln die Teams die Seite. Sie erhalten einen Klageschriftsatz eines anderen Teams aus Deutschland und reagieren auf diesen mit einer Klageerwiderung. Nach Ende der Schriftsatzphase beginnen die Vorbereitungen auf die mündlichen Verhandlungen in Hannover. Die mündlichen Verhandlungen sind das Highlight des Moot Courts. In Hannover treten die Teams gegeneinander an und stellen ihre Argumentation unter Beweis. Die Studierenden tragen ihre Argumente vor dem Einzelrichter der fiktiven 1. Zivilkammer des Landgerichts Hannover vor. Punkten kann man nicht nur durch eine nachvollziehbare Argumentation und rhetorisches Geschick, sondern vor allem auch durch eine gute Zusammenarbeit mit den Teamkollegen. Geleitet wird die Verhandlung von einem Volljuristen. Letztendlich sollen die Teams das Gericht von ihrer Position überzeugen.

Für den diesjährigen Jubiläumsdurchgang möchte die Universität Würzburg wieder mindestens ein Team stellen und nach Hannover schicken. Zwei der Coaches für die Teams, Luca Mehring und Marina Reitz, informierten deshalb alle Interessenten über den Ablauf des Moot Courts, die Betreuung durch die Coaches und die Unterstützung durch Kanzleien. Einen besonderen Einblick in die derzeitigen Planungen gab Christian Denz aus dem Organisatorenteam aus Hannover. Da es sich um den Jubiläumsdurchgang handelt – der Soldan Moot Court geht in sein zehntes Jahr –, seien viele Überraschungen und Events geplant. Möglicherweise könnte in diesem Jahr sogar ein neuer Rekord aufgestellt werden. Waren es im ersten Durchgang 2013 noch zwölf Teams, die gegeneinander antraten, stieg die Zahl im letzten Jahr auf ganze 30 Teams, obwohl die mündlichen Verhandlungen nicht wie üblich in Hannover, sondern coronabedingt online ausgetragen werden mussten. In diesem Jahr rechnen die Organisatoren sogar mit noch mehr Teilnehmern. Damit würde sich die „Soldan-Moot-Familie“ erneut erweitern. Als Teil der „Soldan-Moot-Familie“ rundeten die ehemaligen Teilnehmer Luc Hilski, Manoël Johr und Felix Rippl den Info-Abend ab. Sie berichteten von ihren eigenen Erfahrungen, die sie im letzten Jahr gewinnen konnten.

Im Anschluss an den Info-Abend trafen sich die ehemaligen Teilnehmer mit den Lehrstuhlinhabern und den Coaches im Sternbäck, um den Durchgang 2021 Revue passieren zu lassen. Dabei zeigte sich, dass der Moot Court nicht nur ein einmaliges Erlebnis ist, sondern sich die Studierenden auch nach ihrer Teilnahme mit dem Soldan Moot verbunden fühlen. So konnten einige ehemalige Teilnehmer gewonnen werden, die die Würzburger Teams im Jubiläumsdurchgang mit ihrer Erfahrung unterstützen werden.

Bewerben  können sich alle interessierten Studierenden noch bis Montag, den 30. Mai 2022.