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Juristische Fakultät

Examensfeier 2018/II

„Das beste, um an dein Übel nicht zu denken, ist Beschäftigung.“
Ludwig van Beethoven (1770 - 1827)

Über mangelnde Beschäftigung würde sich wohl niemand der rund 70 Absolventinnen und Absolventen beschweren, die an diesem sonnigen Freitagmorgen im Februar den Abschluss ihres Juristischen Studiums feierten. Über viele Monate hatten sie sich vorbereitet und die Erste Juristische Prüfung erfolgreich abgeschlossen. Zusammen mit Familien und Freunden fanden sie sich im feierlich erleuchteten Saal der Neubaukirche ein, um ihre Zeugnisse entgegen zu nehmen.

Schillernde Klänge einer Klaviersonate aus der Feder des deutschen Komponisten und Musikers Ludwig van Beethoven kündigten den Gästen schließlich den Beginn der Festveranstaltung an. Der Pianist Andrea Capecci verlieh am Flügel dem gesamten Programm einen passenden musikalischen Rahmen.

Der Dekan der Juristischen Fakultät Prof. Dr. Olaf Sosnitza begrüßte und beglückwünschte die Absolventinnen und Absolventen zum erfolgreichen Abschluss des Studiums. Ihnen sei nicht nur umfangreiches Wissen über den Pflichtstoff, sondern auch die Grundlagen des Rechts, dessen Internationalisierung und Europäisierung vermittelt worden. Mit dem juristischen Studium hätten die Absolventinnen und Absolventen auch die systematische Arbeitsweise erlernt, mit Hilfe derer sie in Zukunft  auch unbekannte Aufgabenstellungen erfolgreich bewältigen könnten. 

Historische Examensprüfung mit Verpflegung

Auch der Leitende Ministerialrat im Bayerischen Staatsministerium der Justiz Guido Tiesel beglückwünschte die Absolventinnen und Absolventen. Der Vertreter des Landesjustizprüfungsamtes warf sodann einen historischen Blick auf die Entwicklung des Juristenberufs.
Dessen Anforderungen seien nicht immer so hoch gewesen. Im Mittelalter habe man mitunter bereits den Besitz eines Gesetzesbuchs als ausreichende Qualifikation zum Richteramt angesehen. Die Posten seien auch verkauft worden oder im Wege der Erbschaft übergegangen. Später habe man das Juristische Studium auch mit Prüfungsgesprächen bei Speis und Trank für die  Professoren abschließen können.
Die Absolventinnen und Absolventen in der heutigen Zeit hingegen hätten sich ihre Qualifikation hart erarbeitet. Es sei nun ihre Aufgabe, den Mitbürgern im Alltag ihr Recht zu verschaffen, die Zukunft des Rechtsstaats zu gestalten und das Zusammenleben in Freiheit und Frieden zu sichern.

Anschließend gab Dr. Dietrich Geuder, der Präsident des Landgerichts Würzburg, die Ergebnisse des staatlichen Teils der Ersten Juristischen Prüfung bekannt. An der zweiten Kampagne im Jahr 2018 hatten insgesamt 237 Studierende der Universität Würzburg teilgenommen, von denen 151 TeilnehmerInnen die Prüfung bestanden hatten. Abermals konnte die Juristische Fakultät Würzburg mit einer bayernweit unterdurchschnittlichen Durfallquote lobend erwähnt werden.

Übergabe der Examenszeugnisse

Danach wurden die Absolventinnen und Absolventen auf der Bühne empfangen. Der Dekan der Juristischen Fakultät, der Präsident des Landgerichts Würzburg und der Vertreter des Landesjustizprüfungsamtes überreichten den glücklichen Juristinnen und Juristen ihre verdienten Examenszeugnisse.

Im Anschluss übernahm Dr. Thomas Trenkle die „angenehme Aufgabe“ den Wolfgang-Kuhlen-Preis der Dieter-Salch-Stiftung Pro Universitate für das beste Examensergebnis zu verleihen. Der vierstellig dotierte Preis wurde erstmals im Jahr 1994 vom Unternehmer Dr. h.c. Otto Schäfer anlässlich des 80. Geburtstages seiner Frau Ida Schäfer verliehen, zum Andenken an deren Bruder: Wolfgang Kuhlen war Jurastudent und fiel am Ende des zweiten Weltkriegs in der Nähe von Leningrad und konnte so sein Studium leider nicht mehr beenden.

Verantwortung für den Rechtsstaat

Der Preisträger Lorenz Lloyd Fischer bedankte sich für die Auszeichnung und die Unterstützung aus seinem privaten und dem universitären Umfeld. Er beglückwünschte seine Kommilitonen und Kommilitoninnen und ermutigte sie, Verantwortung für den Rechtsstaat zu übernehmen. Als Juristinnen und Juristen stünden sie „an vorderster Front“.

Für seine feierliche und sehr verantwortungsbewusste Rede erhielt der Preisträger lautstarken Beifall und viel Lob der Zuhörer.

Begleitstudium im Europäischen Recht seit 1998

Prof. Dr. Oliver Remien wies auf die außergewöhnliche Möglichkeit hin, die sich Studierenden in Würzburg seit 1998 mit dem Begleitstudium im Europäischen Recht bietet. Die Relevanz des Europarechts nehme immer weiter zu und die Fortbildung und Erhaltung des Europäischen Rechts setze fundierte Kenntnisse voraus, die im Begleitstudium erworben werden könnten. Nach diesen Worten erhielten die erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen des Begleitstudiums ihre Zeugnisse.

Prof. Dr. Franz-Ludwig Knemeyer, der Ehrenvorsitzende des Juristen Alumni Würzburg e.V., nahm die Verleihung der ALUMNI Examenspreise der Juristischen Fakultät vor. Die Preise des größten und aktivsten Vereins einer Juristenfakultät in Deutschland wurden an Lorenz Lloyd Fischer, Henri Weber und Thomas Gärtner  als beste Absolventen der Ersten Juristischen Prüfung in Würzburg verliehen. Marius Kern erhielt den ALUMNI Europapreis für das beste Ergebnis im Europäischen Begleitstudium.

Preis für gute Lehre

Der Studiendekan Prof. Dr. Ralf Brinktrine verlieh im Anschluss den Preis für Gute Lehre der Juristischen Fakultät an die wissenschaftlichen Mitarbeiter Heval Mienert und Niklas Woitok. Beide seien in der Evaluation ihrer Lehrveranstaltungen mit herausragenden Ergebnissen und überdurchschnittlichen Teilnehmerzahlen aufgefallen.

Nach den Preisverleihungen bedankte sich der Dekan bei allen Beteiligten und wünschte den Absolventinnen und Absolventen eine schöne Feier. Nachdem der Fotograf das traditionelle Gruppenbild geschossen hatte, um diesen denkwürdigen Tag für immer festzuhalten, konnten alle Absolventinnen und Absolventen gemeinsam mit ihren Familien auf ihren erfolgreichen Studienabschluss anstoßen.

Die Juristische Fakultät beglückwünscht alle Absolventinnen und Absolventen und wünscht ihnen viel Erfolg für die Zukunft.