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Juristische Fakultät

Examensfeier 2023/II

Die Juristische Fakultät feiert ihre Absolventinnen und Absolventen

Am 23. Februar wurden in der Neubaukirche – der feierlichen Festaula der Universität – die Examenszeugnisse an die 73 Absolventinnen und Absolventen der Ersten Juristischen Staatsprüfung verliehen. Beim sich anschließenden Empfang im Foyer der Neubaukirche konnten die Examinierten mit den anwesenden Freunden, Familienangehörigen und Mitgliedern der Fakultät auf ihre erzielten Erfolge anstoßen und sich gebührend feiern lassen.

Begrüßung durch den Dekan

Der Dekan, Herr Prof. Dr. Christof Kerwer, begrüßte im Namen der Juristischen Fakultät alle Anwesenden zur Examensfeier und richtete einen besonderen Gruß an die anwesende Leiterin des Landesjustizprüfungsamtes und Festrednerin, Freifrau Christine von Massenbach. Anschließend gratulierte er den Absolventinnen und Absolventen herzlich zur bestandenen Ersten Juristischen Prüfung. Das Examen sei ein Fernziel, das zu Beginn des Studiums wie ein unüberwindbarer Berg erscheine, den die Absolventinnen und Absolventen aber mit Bravour gemeistert hätten und nun stolz darauf sein könnten, diese Schwierigkeiten überwunden zu haben.

Er wies auch auf die Hürden des Jurastudiums hin, das sich nicht nur durch eine komplexe Materie, sondern auch durch eine besondere Methodik auszeichne. Gleichzeitig betonte er aber auch die damit verbundene nationale und internationale Anerkennung. Abschließend verwies der Dekan auf den Weg nach dem Examen, der die Absolventinnen und Absolventen in das Referendariat oder zur Promotion führe und wünschte viel Erfolg für die weitere berufliche und persönliche Zukunft. Für die musikalische Umrahmung sorgte Herr Dr. Dr. Dr. Jürgen Buchner an der Orgel, der mit seinen Zwischenspielen den festlichen Rahmen der Feier abrundete. 

Grußworte des Vizepräsidenten des Oberlandesgerichts Bamberg und des Vizepräsidenten der Rechtsanwaltskammer Bamberg

Im Anschluss begrüßte der Vizepräsident des Oberlandesgerichts Bamberg, Herr Leander Brößler, das Auditorium und überbrachte die Glückwünsche der Präsidentin des Oberlandesgerichts, Frau Dr. Karin Angerer. Sichtlich erfreut über das Wiedersehen seiner alten Wirkungsstätte erzählte der Alumnus, wie viel sich seit seinem Abschluss an der Alten Universität verändert habe und dass er nicht einmal mehr einen der alten Lesesäle wiederfinden könne. Am Jurastudium selbst habe sich jedoch nichts geändert, denn alles sei von Anfang an wichtig, da die Gesetze aufeinander aufbauen und die Fälle immer komplexer werden. Konzentration, Fitness und Nervenstärke seien daher besonders bei den Examenskandidatinnen und Examenskandidaten gefragt. Diese Eigenschaften und das erworbene Wissen könnten die Absolventinnen und Absolventen nun in die Praxis umsetzen und nach dem Referendariat Recht setzen, Recht gestalten und Recht sprechen. Zuletzt erinnerte der ehemalige Aschaffenburger Richter an die besonderen Anforderungen an alle Juristinnen und Juristen: das innere Rechts- und Werteempfinden sowie Moral und Menschlichkeit nicht zu vergessen – für unseren Rechtsstaat.

Ein Grußwort sprach auch der Vizepräsident der Rechtsanwaltskammer Bamberg, Herr RA Dr. Heinz Kracht. Er erinnerte sich zurück an seine Zeit an der Universität Würzburg, an der er ebenfalls studiert, promoviert und viele Freunde fürs Leben gefunden habe. Er gab seiner Hoffnung Ausdruck, möglichst viele der Absolventinnen und Absolventen in der anwaltlichen Praxis wiederzufinden und so den rückläufigen Zahlen entgegenzuwirken. Nach einer kurzen Einführung in das anwaltschaftliche Standesrecht und den Bastille-Beschlüssen des Bundesverfassungsgerichts, beschrieb er die einzelnen anwaltlichen Pflichten und skizzierte damit die Relevanz der Anwaltschaft für Rechtsuchende, Justiz und Rechtsstaat selbst. Abschließend wünschte er den Examinierten alles Gute für das zweite Staatsexamen.

Festrede der Ministerialdirigentin des Landesjustizprüfungsamtes Bayern

Freifrau Christine von Massenbach, Leiterin des Landesjustizprüfungsamtes, dankte in ihrer Festrede den Helfenden bei der Durchführung des Staatsexamens, insbesondere dem örtlichen Prüfungsleiter Dr. Johannes Ebert. Akademisch sei die Juristische Fakultät der Universität Würzburg gerne unter den Ersten: Denn in Würzburg wurde die erste Universität Bayerns gegründet, sie war nach der Universität Augsburg die zweite Fakultät mit einer Examensfeier und zeichne sich durch meist überdurchschnittliche und im bayerischen Vergleich beachtliche Ergebnisse in der Ersten Juristischen Prüfung aus. Der Erfolg der Studierenden sei auch der Erfolg der Universität und zeige, dass sie ihrem Ausbildungsauftrag auf das Beste gerecht werde.

Die Ministerialdirigentin lobte auch die Absolventinnen und Absolventen, die in der Zeit der Examensvorbereitung auf vieles verzichtet haben und die Ablenkungen der heutigen Zeit gemieden hätten. Sie betonte die Bedeutung der erworbenen Fähigkeiten für die Erfüllung hoher wissenschaftlicher Ansprüche und als Grundlage für Objektivität, Unabhängigkeit im Denken, Rechtstreue und der Verpflichtung gegenüber dem Rechtsstaat. Für den Triumph der Bösen genüge es, dass die Guten nichts tun, weshalb sie besonders an die Juristinnen und Juristen appellierte, sich für Demokratie und Rechtsstaat einzusetzen. Abschließend wünschte Frau von Massenbach den Examinierten von Herzen alles Gute.

Grußwort des Präsidenten des Landgerichts Würzburg und Übergabe der Examenszeugnisse

Ebenfalls sprach der Präsident des Landgerichts Würzburg ein Grußwort als örtlicher Prüfungsleiter. Herr Dr. Johannes Ebert verglich zu Beginn die heutige Veranstaltung mit dem Zustand der Alten Universität vor dem Ausbau: Damals noch eine vom Zweiten Weltkrieg zerstörte Ruine, dafür mit Lesesaal und der Möglichkeit, Hochschullehrer beim rückwärts einparken zu beobachten. Außerdem befand man sich damals in der technischen Steinzeit und benutzte noch mechanische Schreibmaschinen. Heute sehe die Zukunft der Justiz und der Referendare mit der elektronischen Akte, dem E-Examen und dem neuen Berufsfeld der IT und Legal Tech anders aus. Nach der Bekanntgabe der Ergebnisse des Prüfungsortes Würzburg überreichten Herr Dr. Ebert, Freifrau von Massenbach und Herr Prof. Dr. Kerwer die Examenszeugnisse.

Verleihung des Wolfgang-Kuhlen-Preises für das beste Examen und Rede der Preisträgerin

Nach einleitenden Worten des Gründers der Dieter-Salch-Stiftung Pro Universitate, Herrn Prof. Dr. Dr. h.c. Dieter Salch, wurde der Wolfgang-Kuhlen-Preis für das beste Examen des Termins an Frau Lisa-Marie Müller verliehen. In ihrer Rede dankte die Preisträgerin neben ihren Eltern und Freunden insbesondere Herrn Prof. Dr. Christof Kerwer und Herrn Prof. Dr. Christoph Weber für das hervorragende Schwerpunktbereichsstudium und die Examensvorbereitungskurse. Ein besonderer Dank galt Herrn Prof. Dr. Joachim Suerbaum für die Zeit am Lehrstuhl und die Kurse der Examensvorbereitung sowie Herrn Maximilian Köstler als Konversatoriumsleiter für die hervorgerufene Begeisterung im besonderen Teil des Verwaltungsrechts. Die Examensbeste berichtete auch von anfänglichen Zweifeln an der Studienwahl und dem psychischen Druck während der Examensvorbereitung. Letzterer sei aber durch die vielfältigen extracurricularen Veranstaltungen der Fakultät, wie die Summer School in Georgien, überwunden worden. Wie der heutige Anlass zeige, war das Jurastudium in Würzburg nicht nur für sie die richtige Entscheidung.

Grußwort und Übergabe der Urkunden an die Europajuristinnen und Europajuristen

Herr Prof. Dr. Florian Bien, Vorsitzender der Studienleitung des Begleitstudiums im Europäischen Recht, hielt auch ein Grußwort. Dabei gab er einen Überblick über das Ergänzungsstudium, dessen Abschluss zur Führung des akademischen Titels „Europajurist/in“ berechtigt und die rechtlichen Spannungsfelder aus europäischer Perspektive aufzeige. Die Möglichkeit, Leistungen im Ausland einzubringen, belege zudem die europarechtliche Ausrichtung der Universität, welche durch den Bachelor „Europäisches Recht (LL.B.)“ abgerundet werde. Nach der Bekanntgabe der Ergebnisse, verlieh er die Zeugnisse des Begleitstudiums und gratulierte den Absolventinnen und Absolventen zum erfolgreichen Abschluss des Begleitstudiums.

Verleihung der Preise des Juristen ALUMNI Würzburg e.V. für die besten Ergebnisse im Examen und im Begleitstudium sowie des Preises für Gute Lehre

Außerdem gratulierte Herr Adrian Kleine-Kappenberg als Vertreter der Juristen ALUMNI Würzburg e.V. und überreichte den ALUMNI Examenspreis an Frau Lisa-Marie Müller, Herrn Leon Baldes und Frau Lara Möller sowie den ALUMNI Europapreis an Herrn Florian Steinmetz. Des Weiteren stellte er die Preise und die Vorteile einer Mitgliedschaft bei den ALUMNI Würzburg e.V. vor, durch die die Absolventinnen und Absolventen mit der Fakultät verbunden bleiben und durch die finanzielle Unterstützung der Mitgliedsbeiträge die Angebote für die Studierenden aufrechterhalten werden können.

Schließlich sprach der Studiendekan, Prof. Dr. Frank Peter Schuster, einleitende Worte zur Verleihung des Preises für Gute Lehre. Der Preis, der im jährlichen Turnus an den wissenschaftlichen Nachwuchs mit der besten Evaluation vergeben wird, ging in diesem Jahr an Herrn Dr. Björn Christian Becker, Habilitand am Lehrstuhl von Prof. Dr. Florian Bien.

Schlusswort des Dekans

Der Dekan, Herr Prof. Dr. Christof Kerwer, schloss den offiziellen Teil der Festveranstaltung und bedankte sich bei allen Rednern. Er überreichte Freifrau von Massenbach als Dank für ihre Teilnahme ein Weinpräsent und dankte auch Herrn Dr. Dr. Dr. Jürgen Buchner für sein Orgelspiel und erklärte, dass er die einzige Person sei, die er kenne, die drei „echte“ Doktortitel durch wissenschaftliche Arbeit im Rahmen einer Promotion erworben habe. Den Absolventinnen und Absolventen wünschte er eine schöne Feier und lud zum Sektempfang in das Foyer der Neubaukirche ein. Nach dem traditionellen Gruppenbild wurde bei kaltem Buffet auf den erfolgreichen Studienabschluss angestoßen und die Verleihung der Examenszeugnisse gemeinsam mit Familie und Freunden gefeiert.

Die Juristische Fakultät beglückwünscht alle Absolventinnen und Absolventen und wünscht ihnen viel Erfolg für die Zukunft. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen!

Ein Beitrag von Eric Leonhardt.